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Indien: Infos für die Reise nach Goa

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Ab Mitte Dezember 2008 wird unser „korsischer Held“ erstmals nach Indien aufbrechen und live aus Goa bloggen. Zur Einstimmung nun Infos zur Goareise von unserer Mitarbeiterin Aleta (Stand 2004). Wenn sich in den letzten vier Jahren etwas geändert haben sollte, bitte in den Kommentaren beschreiben.

Goa ist keine Insel!

Anreise über Frankfurt mit Condor (Charter) oder Linienflug nach Bombay und dann mit dem Zug (sehr stressig). Lastminute Angebote checken! Man bleibt am Besten so lange man kann, denn das Leben dort ist sehr günstig. 3 Wochen haben gerade so gereicht, wenn man mehrere Orte sehen will…

Vorbereitungen:

Wenn man in Goa bleibt, sind keine Impfungen vorgeschrieben… Ein Visum für 50 Euro ist für jeden Pflicht! Achtung! Der Reisepass sollte mindestens noch 6 Monate gültig sein!

Mückenschutz kann und sollte man in Goa kaufen, da die Goa-Mücken über Autan und Co. nur müde lächeln….Man bekommt alle gängigen Kosmetik- und Drogerieartikel. Sonnenmilch gibt es auch von einheimischen Firmen und europäische Produkte.
Eine Taschenlampe sollte man in jeden Fall mitnehmen, denn es gibt so gut wie keine Straßenbeleuchtung und des öfteren Stromausfälle. Batterien kann man problemlos kaufen.
Ohropax ist Pflicht, da die einheimischen Hunde sich nachts gerne über mehrere Kilometer hinweg unterhalten und die Hupe am Auto sehr gerne und oft benutzt wird.

Am Besten nimmt man Bargeld und Travelers Cheques mit. Jede Unterkunft bietet Safes an…
Es gibt auch einige wenige Geldautomaten, von denen man mit Visa, Master und Maestro(EC) Geld abheben kann, jedoch sollte man sich nicht nur darauf verlassen. Am Flughafen kann man Geld umtauschen. Praktisch sind 50 Rupie Scheine, die man als „Abrissblock“ bekommt.
Um den Kontakt in die heimatlichen Gefilde nicht zu verlieren, kann man in einen der vielen Telefonläden gehen, die auch Internet anbieten (sehr langsame Verbindung). Das Handy kann man auch nutzen, sollte sich aber beim Handyanbieter über die Tarife erkundigen!
Durch fremde Bakterien und andere Essgewohnheiten ist es schon fast normal wenn man Durchfall oder Verstopfung bekommt.

Generell gilt:
Die wichtigste Maßnahme ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Salzen (Elektrolyte). Bei leichten bis mittleren Beschwerden kann man den Flüssigkeitsverlust auch mit Hausmitteln behandeln. Für Kinder, Schwangere und ältere Menschen sind starke Flüssigkeitsverluste gefährlich. In diesen Fällen setzt man statt Hausmitteln (Wasser, Salz, Traubenzucker) speziell Elektrolyt-Pulver ein oder verabreicht Infusionen. Medikamente (Immodium Akut), die akuten Durchfall stoppen, sind nur sinnvoll, um gefährlichen Wasserverlust zu bremsen oder kurzfristig eingesetzt – wenn man z.B. im Urlaub eine Busfahrt überstehen muß. Sonst bleibt der Erreger weiter im Darm und schädigt die Schleimhaut. Medikamente, die schädliche Stoffe binden, wie Kohletabletten sind bei Durchfall nicht geeignet. Quellstoffe, wie Pektin, das auch in geriebenen Äpfeln (Super= Aplona) enthalten ist, nehmen das Wasser im Darm auf und sorgt für festeren Stuhl. Wenn Fieber dazu kommt unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Vermeiden sollte man alles was nicht gekocht wird und mit Wasser in Berührung kommt. Kein Obstsalat, Salat oder Gemüse und Obst, dass man nicht schälen kann. Niemals Eiswürfel! Wenn man einen „Juice“ trinkt darauf bestehen, dass er nicht mit Eiswürfeln oder Wasser verdünnt wird!

Wenn man nicht nur faul am Strand rumliegen will, sollte man sich Strandspiele mitbringen (Luftmatratzen, Beachball, Frisbee, usw), da es so etwas nur ganz selten zu kaufen gibt. Man kann allerdings Boogieboards leihen und Paragliding machen.

Wer gerne liest, kann gebrauchte Bücher in manchen Geschäften leihen oder verkaufen oder die ausgelesenen Bücher tauschen. Es gibt viele englische aber auch deutsche Bücher.

Für die erste Nacht sollte man Taschentücher mitbringen, da es nicht überall Klopapier gibt. Man kann es aber problemlos überall kaufen.

Wer die günstige Möglichkeit nutzen und sich Kleider maßschneidern lassen will, sollte Schnitte oder Vorlagen mitbringen. Auch Leder wird sehr günstig genäht. Hose oder Mantel aus Leder so um die 50 Euro!

Generell sollte man wenig Klamotten mitnehmen. Man kann alles sehr billig kaufen. Vor allem keine hellen oder weißen Kleider einpacken, die werden in dem allgemeinen Staub sofort dreckig. Man braucht nur ein paar offene bequeme Schuhe (kann man auch dort kaufen). Highheels und geschlossene Schuhe kann man zuhause lassen, es sei denn man will wandern und klettern. Die schmutzige Kleidung kann man auch günstig waschen lassen.

Markenimmitate wie in Thailand bekommt man in Goa noch kaum. Man sollte sich daher eine gute Sonnenbrille von zuhause mitbringen. Das Licht ist sehr grell und darum ist es ratsam, auf fotografieren während der Mittagszeit zu verzichten. Wer keinen Fotoapparat mit nimmt, ist selbst schuld!

In Goa:

3 Orte die ich empfehlen kann:
Candolim und Anjuna im Norden
und Palolem Beach im Süden
Candolim

Candolim, Calangute und Baga liegen ca. eine Stunde mit dem Taxi vom Flughafen Dabolim entfernt an einem wunderschönen großen langen Sandstrand, der von Shacks (Restaurants in Strandhütten) gesäumt ist. Man kann dort wunderbar zu jeder Tageszeit essen. Zu jedem Shack gehören Strandliegen und Sonnenschirme, die eigentlich umsonst sind, wenn man etwas verzehrt. Maximal sollte man 50 Rupies = 1Euro für zwei Liegen den ganzen Tag bezahlen.

Um sich etwas vor den Strandverkäufern zu schützen ist es ratsam sich einen ruhigeren Strandabschnitt zu suchen, sonst wird man im Minutentakt belästigt. In Calangute gibt es viele Pauschaltouristen aber dafür auch nette Shoppingmöglichkeiten. Man kann den tibetanischen Schmuckmarkt (bis zu 70% des genannten Preises runterhandeln!) besuchen oder für ca. 60% billigere Markenprodukte von z.B. Nike oder Levis (ältere Modelle) kaufen. In Candolim gibt es ein nettes Lokal an der Hauptstrasse Richtung Candolim Beach (Palmen mit Lichterketten), am Stand das „Boat Shack“ (good food, good music and great place to be) und zum Übernachten das „Palm Springs Beach Resort“ oder etwas luxuriöser „Paradise Village Beach Resort“ in Calangute.

Trips im Norden:

Sri Nagesh Tempel, Tropical Spice Plantation, Steintempel, Old Goa…
Die Trips kann man in den Shacks buchen
(10Std. mit Taxifahrer 1500 Rupies pro Taxi) Dolphintrips, Schnorcheltrips, Paragliding (800 Rps.).

Empfehlenswert ist der Saturday Night Market (von einem Deutschen ins Leben gerufen) mit Livemusik und BBQ in Arpora und Baga. Die Preise dort sind verhältnismäßig hoch, denn es kommen alle Touristen aus Goa. Man sollte sich also schon vorher einen Überblick über die Preise verschaffen. In Arpora kann es einem sogar passieren, daß man eine original Sachertorte vom österreichischen Hippieaussteiger kaufen kann!

Anjuna

Dort tummelt sich eher das Rucksack-Touri-Volk und die Anhänger der Goa-Technopartys (Mittwochs, Samstags Location wechselt, fragen). Es gibt überall recht günstige Unterkünfte direkt am Meer. Sehr schön und etwas luxuriöser kann man in der Villa Anjuna wohnen.

Der Anjuna Fleamarket (Mittwochs) ist Treffpunkt aller Händler in Goa und hat mit Abstand die billigsten Preise.

Israelis und Japaner fahren gerne nach Anjuna.

Super gutes, günstiges original italienisches Essen bekommt man im Basilico (Seitenstrasse von der Hauptstrasse Richtung Meer) oder einheimisches Essen bei BOBO auf der Hauptstrasse. (BBQ/TV)

Ein Ausflug zum Vagator Beach (auch abends in die Nine Bar) lohnt sich, man wird jedoch sehr von Strandverkäufern belagert und das Wasser ist etwas algig und es gibt mehr Steine/Felsen im Wasser!

Palolem Beach (ganz im Süden)

Ist wirklich ein super schöner Strand. Es gibt nur einfache Unterkünfte in Palmhütten direkt am Strand an dem sich alles abspielt. Eine kleine Hauptstrasse mit Geschäften und Kiosken versorgt einen mit den wichtigsten Sachen. Fotofilme kann man günstig entwickeln lassen. Wer eine etwas luxuriösere Unterkunft sucht (kleine Apartments) ist bei Francisco, einem deutschsprechenden Inder, richtig. paraDias Apartments. Essen kann man auch hier am Besten am Strand!
Colva und Benaulim Beach kann ich überhaupt nicht empfehlen. Wir waren einen Tag dort und sind am nächsten gleich weiter gezogen. Es gibt nur Pauschaltouristen, Dreck und häßliche angeranzte Hotelanlagen. Wenn man den Vergleich hat, ist man sehr enttäuscht! Das einzig schöne ist der riesige Strand…

Allgemein:

Taxi ist eine günstige und bequeme Variante sich zu bewegen. Man kann auch ein Motorrad leihen, das halte ich aber für sehr gefährlich, da es keine wirkliche Straßenordnung gibt und auch noch Linksverkehr. Man muss die Hin- und Rückfahrt des Taxis bezahlen, also ist es manchmal besser den Fahrer warten zu lassen (ca. 15 Rps./Std.) Man bezahlt ca 8-10 Rupies pro Kilometer.

Kein Geld an bettelnde Kinder geben oder Waren von Kindern kaufen! Sie werden sonst dazu missbraucht und haben nicht die Möglichkeit eine Schule zu besuchen….
Trinkgeld ca 10% oder was man für angemessen hält…

Die einheimischen Gerichte schmecken am Besten, wobei Fleisch günstiger ist als Fisch. Frühstücken kann man lecker mit Eiern (20 Rps.), Toast (10 Rps.), Pankakes (30 Rps.) und mit einem Glas Milktea (10 Rps.). Der Kaffee schmeckt eher wie Carokaffee. Lecker schmeckt z.B. Chicken Curry aus dem Tandoori Ofen und dazu Reis und/oder Naan-Brot mit Knoblauchbutter. (Kann man sich so scharf machen lassen wie man möchte.) Pina Colada (60 Rps.) und Pankakes schmecken im Boat Shack himmlisch!

barbequed = gegrillt
grilled = aus der Pfanne

Zigaretten sind billig! 1,20 Euro pro Schachtel.
Aircondition (AC) ist sehr teuer und wenn man zwischen November und Februar da ist braucht man diese nicht unbedingt, da es abends schön kühl wird. Der Ventilator vertreibt auch besser die Moskitos.
Die Stecker unserer Elektrogeräte sind kompartibel. Eine kleine tragbare Musikanlage bringt viel Spaß. In gehobeneren Unterkünften gibt es Fernseher mit englischem TV und HBO.
Allgemein gilt sich nicht von den vielen Verkäufern am Strand nerven zu lassen. Man sollte nicht die Hand geben (How are you? What´s your name?), denn dann hat man verloren und ist ihnen in die Fänge geraten. Am Besten redet man deutsch mit den Verkäufern und tut so, als ob man sie nicht versteht, dann gehen sie von alleine. Ein einfaches „No! thank you“ sollte aber drin sein und Freundlichkeit versteht sich von selbst. Massage, Henna Tattoos, Fruits, Elefanten aus Stein, Holzschnitzereien, Landkarten, Kuchen, Eis, Schmuck und Tücher (in Anjuna kommt noch „Earcleaning“ dazu) werden am Strand feil geboten.
Ein Foto mit einem Elefanten kann einem sehr teuer zu stehen kommen (400 Rupies). Die Mönche behaupten sie sammeln für einen Tempel – der nie gebaut wird.
Die Hunde sind zwar lieb und nett, aber total verlaust und nachts können sie zur Plage werden, mit Ihrem ständigen Gejaule und Gebelle. Es gibt halbwilde Schweine und eine Menge Krähen! Katzen habe ich nur wenige gesehen. Überhaupt habe ich in 3 Wochen keine einzige Kakerlake, Ratte oder andere Insekten gesehen.
Also, ich hoffe Goa ist so wunderschön geblieben, wie ich es 2004 liebgewonnen habe!

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Ein Kommentar

  1. Toller Artikel, der sehr neugierig auf Indien macht. Ich hoffe, dass ich auch einmal die Gelegenheit bekommen werde, dort einen Urlaub zu verbringen und auch die schönen Seiten von Indien kennen lernen darf. In der Vergangenheit hat man in den Medien ja leider häufig nur negatives gehört.

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