Die Alhambra im südspanischen Granada gehört zu den bedeutendsten Bauwerken des Maurischen Stils in Europa und wurde 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt; als touristische Attraktion weist die Festungsanlage die höchsten Besucherzahlen in Spanien auf. Der gesamte Komplex umfasst eine Fläche von 130.000 m² und liegt auf dem Hügel Sabika oberhalb des Flusses Darro; der Name stammt aus dem Arabischen (Al-Hamra = rote Festung) und geht zurück auf die Farbe der Festungsmauern, die aus rötlichen Ziegeln der Umgebung errichtet wurden. Die erste urkundliche Erwähnung der Alhambra als „Elvira-Festung“ stammt aus dem 9. Jahrhundert; nach mehreren Berber-Dynastien gründete im Jahr 1241 Mohamed I. in Granada die Dynastie der Nasriden, die hier bis 1492 herrschten. Sein Nachfolger Mohamed II. vervollständigte den Mauerring um die Stadtburg, und im 14. Jahrhundert erhielt unter Yusuf I. und Mohamed V. die Palaststadt ihr endgültiges monumentales Aussehen. Nach der Eroberung am 2. Januar 1492 war die Alhambra bis zum Spanischen Erbfolgekrieg im Besitz der spanischen Könige; im 18. Jahrhundert wurde die Festung verlassen und verfiel zusehends, die Restaurierungsarbeiten begannen in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Das maurische Erbe der Alhambra
Der älteste von den Mauren errichtete Teil der Alhambra ist die Zitadelle in der Oberstadt, die als Alcazaba bezeichnet wird. Sie weist einen rechteckigen Grundriss auf und besteht aus einer äußeren Verteidigungslinie und einem erhöht liegenden inneren Gebäudeteil; mit den drei stark befestigten Türmen diente sie überwiegend militärischen Zwecken. Der Komplex der Nasridenpaläste war der Wohnbereich der Herrscher und diente gleichzeitig zu Repräsentationszwecken, er wird in drei Abteilungen untergliedert. El Mexuar war der Sitz der Verwaltung und Residenz der Architekten, hier befindet sich das Cuarto Dorado (Goldenes Zimmer) und der Patio del Mexuar mit Stuck- und Zedernholzarbeiten sowie bunten Kacheln. Der Palacio de Comares von Yusuf I. diente als privater Wohnsitz; sehenswert sind der Patio de los Arrayanes mit Säulengalerien, der Torre de Comares und die nach römischen Thermen erbauten Baños de Comares. Die Bezeichnung des Palacio de los Leones (erbaut von Mohamed V.) geht auf den Brunnen mit 12 Marmorlöwen im Patio zurück, hier sollen zwei Wasserläufe und 124 Säulen eine Oase mit Palmen symbolisieren. Der Palast Generalife liegt außerhalb der Festungsmauer und diente als Erholungs- und Freizeitort sowie als Haremssitz; die Anlage mit vielen Springbrunnen und Patios ist von Gärten umgeben, deren Erzeugnisse früher die Küche der Alhambra bereicherten.
Das christliche Erbe der Alhambra
Nach der Eroberung durch die Spanier ließ Carlos V. im Jahr 1527 einen neuen Palast errichten, der jedoch nie ganz vollendet wurde. In einem quadratischen Gebäude (Kantenlänge 63 m) befindet sich ein beeindruckender runder Innenhof mit einer doppelstöckigen Säulengalerie; der Hof zählt zu den schönsten Bauwerken der spanischen Renaissance. Die Fassaden im Norden und Osten sind mit den Nasridenpalästen verbunden und nur teilweise verziert, die Süd- und die Westfassade tragen Reliefs mit militärischen und mythologischen Szenen. Die Kirche Santa Maria de la Alhambra wurde 1581 auf den Ruinen einer königlichen Moschee errichtet. Der Grundriss des einschiffigen Gebäudes ist ein Kreuz mit jeweils drei Kapellen an den Seiten des Längsschiffs; im Inneren der Kirche werden bedeutende sakrale Kunstschätze aufbewahrt.
Spanien zwischen maurischer Vergangenheit, Meer und Afrika
Zu einer der meistbesuchten Städte Spaniens zählt Granada, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Süden des Landes am Fuße der Sierra Nevada. Hier befindet sich auch der wohl bedeutendste Bau maurischer Zeiten, die Alhambra. Die Alhambra – eines der wichtigsten historischen Orte Europas – wurde 1984 zum Weltkulturerbe ernannt. Die Stadtburg mit einer Grundfläche von rund 13 Hektar befindet sich auf einem Hügel und besteht unter anderem aus etlichen Palästen. Ursprünglich war sie als Residenz maurischer Könige im 13. und 14. Jahrhundert erbaut. Heute ist in den Räumen eines Klosters ein stilvolles Hotel untergebracht. Wer die Alhambra, und damit eine einmalig schöne historische Stätte besucht, der findet neben den berühmten Stuckdecken sowie dem beeindruckenden Löwenhof mit atemberaubenden Säulen und dem fantastischen Löwenbrunnen zahlreiche Mosaike, Rosengärten sowie die Gärten des Partal oder auch den Saal der Könige vor. Besucher der Alhambra fühlen sich in der Stätte der letzten maurischen Herrscher in eine andere, märchenhafte Welt versetzt.
Neben dem Besuch der Alhambra ist sicherlich ein Aufenthalt an der Costa del Sol ein lohnendes Ziel. Diese „Küste der Sonne“ befindet sich unweit Granadas in Andalusien. Mit über 300 Sonnentagen im Jahr sorgt das subtropische Klima der Costa del Sol für einen angenehmen Aufenthalt nahezu rund um das Jahr. Bekannte Badeorte wie Marbella, Torre del Mar oder auch Málaga ziehen alljährlich zahlreiche Prominente an. Etliche Hotelanlagen der unterschiedlichsten Kategorien sowie ein reichhaltiges Angebot an Restaurants, Cafés und Diskotheken bieten ebenso Abwechslung wie das breit gefächerte Freizeit- und Sportangebot.
Fährt man weiter südlich bis an die Spitze der iberischen Halbinsel, so gelangt man nach Gibraltar, den einzigen Ort Europas, wo es frei lebende Affen gibt. Sie zu beobachten ist ein unvergessenes Schauspiel. Gibraltar ist ein ins Meer hineinragender Kalksteinfelsen an der Straße von Gibraltar, dem Verbindungspunkt zwischen Atlantik und Mittelmeer. Es galt im Altertum als eine der Säulen des Herakles. 711 wurde es von muslimischen Arabern und Berbern eingenommen und 1704 von den Briten erobert. Noch heute ist es britische Kronkolonie.