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Mount Batur Bali

Indonesien: Inselhopping Bali, Lombok und Gili Trawang

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Zum Abschluss unserer Studienzeit wollten wir das erste Mal nach Asien reisen und bei einem Inselhopping die indonesischen Inseln erkunden. Als ehemalige Studenten war unser Reisebudget zwar knapp, doch rückblickend für fünf Wochen Indonesien mehr als ausreichend. Unser Ansprechpartner Reisefieber, der Asienspezialist aus Aschaffenburg, hat uns hierbei sehr gut beraten. Sie haben uns einen interessanten und – auf eigenen Wunsch – groben Reiseplan für unser Inselhopping Bali, Lombok und Gili Trawangan zusammengestellt. Wir wollten einiges spontan unternehmen und uns von Land und Leuten zu Aktivitäten inspirieren lassen, statt die komplette Tour von zuhause aus zu planen.

Bevor wir zu unserem Inselhopping Bali, Lombok und Gili Trawangan starteten, verbrachten wir eine Nacht in Jakarta. Die Hauptstadt Indonesiens ist eine unglaublich riesige Stadt. Da es an Hochhäusern fehlt, hat sich die Stadt in die Breite ausgedehnt. Dies merkten wir besonders, als wir nach unserer Ankunft dort einen öffentlichen Bus nahmen um in die Stadt und zu unserem Hostel zu fahren. Der Bus fuhr etwa 2,5 Stunden auf einer Schnellstraße stadteinwärts. Währenddessen wurde das Stadtgebiet Jakarta nie verlassen und nicht einmal halb durchquert. Die Fahrt war ruhig und sicher, entgegen vieler Warnungen im Vorfeld, dass wir sehr auf unser Gepäck aufpassen müssten. Als wir abends im Hostel ankamen, unternahmen wir nach dem Einchecken einen Abendspaziergang zur Grand Indonesia Mall. Dort aßen wir zu Abend und bummelten ein wenig durch die Geschäfte, da wir noch Tauch- und Schnorchelausrüstung für die kommenden Wochen kaufen wollten – leider ohne Erfolg. Wir fanden leider keine, auch nicht in der benachbarten Mall Plaza Indonesia. Als wir zurück im Hostel waren, genossen wir noch ein abendliches Bier auf der Dachterrasse mit Blick über die Innenstadt Jakartas – wirklich zu empfehlen!

Am nächsten Tag fuhren wir wieder mit dem Bus zum Flughafen zurück und flogen mit Sriwijaya Air, einer lokalen Airline, nach Bali. Als Low-Carrier konkurriert Sriwijaya Air mit Lion Air und Air Asia, die meist für Weiterflüge gebucht werden, und an einem Terminal für ausnahmslos einheimische Fluggesellschaften untergebracht ist. Hier verweilten wir das erste Mal an einem Freiluft-Terminal. Eine nette Erfahrung! Auch die Tatsache, dass weiße Fluggäste dort wohl einen Sonderstatus genießen und trotz gefüllter 1,5l Wasserflaschen, sowie piepender Metalldetektoren einfach durchgewinkt werden, lässt uns bei Erzählungen immer noch schmunzeln. Die Organisation am Terminal war chaotisch, jedoch nicht so sehr, als dass man – zumindest nach mehrfachem Fragen – sein Flugzeug verpasst hätte. Die Anordnung der Gates ist wie bei einem Fächer, links Gate 1 und rechts Gate 10. Planmäßig sollte das Flugzeug laut Terminalbildschirm an Gate 6 starten. Aus schwer zu verstehenden Durchsagen hörten wir jedoch heraus, dass sich dies geändert hat (wurde auf den Bildschirmen nicht vermerkt). Nachfrage beim Flugpersonal ergab, dass wir nun an Gate 2 einchecken müssten. Da an Gate 2 ebenfalls nichts auf den Bildschirmen vermerkt war, wurden wir allmählich unsicher. Nochmaliges Nachfragen beim dortigen Personal, bestätigte allerdings den Abflug von Gate 2. Belustigt mussten wir beim Boarding feststellen, dass wir auf dem Weg zum Flugzeug, einmal um das gesamte Terminal herumlaufen mussten und unser Flugzeug ganz rechts, bei Gate 10 stand. Der anschließende Flug war ruhig und es wurde Wasser und ein großer Muffin zum Verzehr serviert. Nun konnte unser geplantes Inselspringen in Indonesien beginnen!

Bali Mount Batur

Der Mount Batur in Bali: Da staunen selbst die Äffchen!

Bei der Ankunft in Bali nahmen wir uns ein Taxi zum ersten Hotel in Seminyak. Tipp: Hier sollten Blue Bird Taxis gewählt und der Fahrer explizit darauf hingewiesen werden, dass man den Weg kennt und auf direktem Weg zum Hotel gefahren werden will. Freunde, sowie indonesische Bekanntschaften mussten die Erfahrung machen, dass Taxifahrer gerne einen Umweg fahren, um die Kosten zu erhöhen und Festpreisangebote viel zu hoch ansetzen. Generell stellten wir schnell fest, dass auf Bali jeder Preis – außer in Supermärkten und Restaurants – verhandelbar ist. Ständiges Verhandeln trübt zwar auf Dauer die Urlaubserfahrung etwas, allerdings sind die Ausgaben ansonsten 2-3 Mal höher. Als gute Faustregel übernahmen wir Anregungen aus Reiseführern: Das persönliche Gegenangebot sollte etwa bei 30 % des genannten Preises liegen. Wenn sich der Verkäufer nicht um etwa 50% herunterhandeln lässt, sollte man weiterziehen. Das gleiche Produkt gibt es in der Regel an jeder Ecke.

Die ersten Tage auf Bali verbrachten wir mit dem Erkunden der Umgebung mit gemieteten Motorrollern. Hierfür wird ein internationaler Führerschein benötigt, andernfalls kann es bei einer Verkehrskontrolle zu einem Strafzettel kommen, der etwa bei 20 € pro Verstoß liegt (sogar hier lässt sich verhandeln). Es besteht zudem Helmpflicht. Das Fahren auf den Straßen im Süden Balis bzw. im Ballungsgebiet Seminyak-Kuta ist anfangs eine Zerreißprobe. Es wird auf der linken Straßenseite gefahren und nur die gröbsten Verkehrsregeln beachtet. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich hieran allerdings ausgesprochen gut.

Tagesausflüge zu den Reisterrassen in Zentral Bali, diversen Tempelanlagen und dem Monkeyforest in Ubut (hier gibt es zwei) machten wir allerdings mit einer örtlichen Organisation und nicht auf eigene Faust. Die Beratungen von Reisefieber-reisen trugen hier ihre Früchte.

Zum Abendessen empfehle ich das Aufsuchen von sogenannten „Nightmarkets – hier kochen Einwohner für Einwohner. Preislich absolut unschlagbar, frisch zubereitet, gegrillt oder gekocht und durch das Bummeln zwischen den einzelnen Ständen ein kulinarisches Erlebnis.

Nach 5 Tagen verließen wir Bali und fuhren mit der öffentlichen Fähre nach Lombok. Wir entschieden uns bewusst gegen die ständigen Angebote von Speed-Booten. Entgegen der Anpreisungen diverser Anbieter, bieten sie keine besonders große Zeitersparnis. Zudem herrscht auf der öffentlichen Fähre keinerlei Wellengang. Preislich lagen der Transport zum Hafen, die Überfahrt und der Weitertransport auf Lombok bei weniger als 20% gegenüber den Speedboot-Angeboten.

Die ersten beiden Tage auf Lombok verbrachten wir in Sengigi. Der erste Test für unsere Schnorchelausrüstung stand bevor, ehe wir zu den Gili-Inseln aufbrechen würden. Hier sollten ebenfalls Roller für Tagesausflüge gemietet werden, da in Sengigi – trotz Hauptsaison – wenig los ist. Informationen zu Kurztrips sammelten wir bei eines der unzähligen Touristeninformationen, entschlossen uns letztendlich aber dafür, den Kurztrip auf eigene Faust durchzuführen. Dies erhöht den Spaß- und Zeitfaktor enorm!

Gili Inseln Lombok

Unter Wasser: Schnorcheln vor den Gili-Inseln auf Lombok

Unser nächster Halt: Die Gili-Inseln! Hier machten wir Strandurlaub, tauchten und schnorchelten was das Zeug hält. Auf den Gili-Inseln herrscht Auto und Rollerverbot. Eine lohnende Abwechslung zum Rest Indonesiens bisher. Wir waren größtenteils auf der Hauptinsel, Gili Trawangan, da hier mehr Unterhaltung geboten wird. Für Pärchen würden wir Gili Meno oder sogar Gili Air empfehlen, da es viel ruhiger und entspannter ist. Boote fahren mehrmals täglich zwischen den Inseln hin und her. Vom Riff wurden wir leider etwas enttäuscht. Schon im Vorfeld lasen wir, dass das Riff im Gili Gebiet stark unter den fahrenden Booten, der Dynamit-Fischerei (mittlerweile verboten), El Nino und dem stark zugenommenen Tourismus gelitten hat. Dies können wir nur unterstreichen. Beim Schnorcheln waren nur an einigen Riffen vor Gili Meno und Gili Air noch intakte Korallen sichtbar. Um Gili Trawagan herum waren sämtliche Riffe massiv beschädigt und haben ihre Farbenprächtigkeit gänzlich verloren. Tiefes Abtauchen (10 – 15m) mit angehaltener Luft lohnt sich für Schnorchler noch. Die Tauchschulen auf Gili Trawangan sind gut und professionell. Hier muss man keineswegs wählerisch sein.

Nach gut einer Woche verließen wir die Gilis wieder und fuhren zurück nach Lombok, wo wir einen Bekannten besuchten und die nächsten Tage in Zentral Lombok verbrachten. Zentral Lombok, teilweise gänzlich ohne Tourismus, war eine besonders schöne Erfahrung. Oft waren wir in Dörfern, in denen noch nie zuvor ein Tourist gewesen ist. Entsprechend groß war die Aufmerksamkeit, die uns die Einwohner entgegenbrachten. Des Öfteren wurden Fotos mit uns erbeten. Wer sich einmal wie eine bekannte Persönlichkeit fühlen möchte, sollte auf alle Fälle dorthin.

Zentral Lombok Indonesien

Touristen sind ungewöhnlich für eine Schulklasse in Zentral Lombok

Wir besuchten ein paar Wasserfälle und bereiteten unsere Wandertour auf den Rinjani vor, Indonesiens zweithöchster und noch aktiver Vulkan. Entgegen den Tipps vom reisefieber-reisen Team, entschieden wir uns, den Aufstieg auf eigene Faust mit unseren Bekannten von Süden her durchzuführen. Die Planung und Organisation für Touristen sehen meist den Aufstieg von Norden vor. Unser Aufstieg war dementsprechend sehr viel gefährlicher. Wir würden dies nicht empfehlen und in Zukunft lieber auf die Reiseexperten hören. Nichtsdestotrotz, hat sich der Aufstieg sehr gelohnt. Absolute Einsamkeit für vier Tage, viele Tiere und eine unvergessliche Campingerfahrung. Für den Aufstieg des Vulkans, auch von Norden her, sollte man gut bis sehr gut trainiert sein, um die Wanderung genießen zu können. Bei offiziell gebuchten Touren sind ausreichend Gepäckträger vorhanden, was definitiv entspannter ist, als mit 15kg Gepäck auf 3726m Höhe zu laufen.

Mount Batur Bali

In windiger Höhe: Indoesiens Berge und Vulkane

Nach der Rückkehr vom Wandern verbrachten wir noch etwas Zeit bei unseren Bekannten und brachen für die letzten Tage in den sehr einsamen Süden Lomboks auf.

In Kuta auf Lombok ist die Zeit sichtlich stehen geblieben. Das Dörfchen ist zu großen Teilen verwahrlost. Es herrschte – zumindest zur angereisten Zeit – ein Müllproblem. Allerdings war die verbrachte Zeit auch hier ausgesprochen schön. Wir mieteten Roller und fuhren Strände und Buchen in westlicher und östlicher Richtung ab. Oft hatten wir den gesamten Strand für uns alleine. Man kann hier ausgesprochen gut und trotzdem sehr preiswert essen gehen: Der perfekte Ausklang für unseren Urlaub!

Zusammenfassend können wir sagen, dass uns der Urlaub in Indonesien sehr gut gefallen hat. Wir sind dankbar für die Rahmenplanung des Reisefieber-reisen Teams und werden – gerade hinsichtlich Trekking-Tipps – zukünftig eher auf die Experten hören.

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Autor: Reisefieber

reisefieber-reisen GmbH – Der Asien Spezialist seit über 30 Jahren Leander Gerlach ist Gründer und Geschäftsführer von reisefieber. Er, Individualist und Globetrotter, ist immer auf der Suche nach Asien Pur - abseits der üblichen Touristenrouten. Eine große Liebe verbindet ihn mit Land und Leuten. Vor über 30 Jahren machte Leander sein Hobby, Asien zu bereisen, zu seinem Beruf. Enge Partnerschaften und Freundschaften vor Ort bieten immer wieder neue Anregungen und Geheimtipps. Tauchen, wandern, kochen, genießen und entdecken sind seine Passion. Maßgeschneiderte Asien-Reisen mit dem besonderen „Etwas“ sind seine Philosophie.

2 Kommentare

  1. Hallo 🙂
    Wow! Danke für diesen tollen Reisebericht!!! Hat mich sehr inspiriert meinen bevorstehenden Urlaub nochmals umzuplanen!
    Würdet ihr es auf alle Fälle empfehlen in den Süden von Lombok zu reisen z.B. Kuta, oder könnte man es weg lassen?
    Was würdet ihr anders machen und wie habt ihr euch fortbewegt?
    Viele liebe Grüße und Danke für die Inspiration!
    Martina 🙂

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