Die Malediven sind ein Inselstaat im Indischen Ozean, unweit der Südspitze Indiens. Mehr als 1 000 Inseln, welche sich auf 26 Atolle verteilen, erstrecken sich auf einer Länge von 820 Kilometern bis südlich des Äquators. Etwa 90 Inseln stehen ausschließlich Touristen zur Verfügung. Einheimische haben nur als Personal Zutritt. Ähnlich verhält es sich mit den Touristen, welche die Inseln der Einheimischen nur auf geführten Touren oder per Sondererlaubnis besuchen dürfen. Wer die Malediven als Urlaubsziel wählt, ist weniger an klassischen Sehenswürdigkeiten interessiert, sondern genießt auf den exklusiven Hotelinseln herrliche Strandtage und erkundet die weltberühmten Tauchgründe. Auf den Malediven herrscht tropisches Klima. Der Südwest-Monsun bringt im Juni und Juli starken Regen mit. Als ideale Reisezeit gelten die Monate November bis April.
Reisen auf die Malediven beginnen und enden auf der Hulule Flughafeninsel im Norden des Landes. Boote und Wasserflugzeuge transportieren die Touristen zu den jeweiligen Domizilen. Die Hauptstadt Malé gilt als dicht besiedelte Stadt weltweit. Über den Dächern erhebt sich die goldene Kuppel der Thakurnfaanu Moschee. Moderne Hochhäuser und lebhafte Märkte bieten reizvolle Kontraste.
Hauptanziehungspunkt der Malediven sind die Strände. Zu den schönsten Badeplätzen gehört Sun Island im Südteil des Ari Atolls. Auf Finalhohi Island können Touristen am Hausriff Schnorcheln, Ayurveda Behandlungen genießen und am Dolphin Reef auf Delphine treffen. Um die Hauptinsel Malé offenbart sich die ganze Faszination der Unterwasserwelt der Malediven. Die spektakulärsten Tauchspots finden sich am Nord Male Atoll. Bei konstanten Wassertemperaturen um 28 Grad wird man hier Großfischen wie Mantas und Haien begegnen. Ein Schnuppertauchgang kann ebenso belegt werden wie eine ausgiebige Tauchsafari.
Auf dem Nilandhoo Atoll können Besucher den Spuren der Geschichte folgen. Entdecker Thor Heyerdahl legte hier einst die Überreste eines Tempels frei. Auf Utheemu erinnern ein Palast und ein Mausoleum an den hier geborenen Nationalheld Muhammad Thakurufaanu.
Strahlender Glanz, verborgenes Unrecht – Die Malediven auf dem indischen Ozean
Eintausend Inseln formen den Inselstaat, der jährlich unzählige Urlauber zu allen Jahreszeiten anzieht und sie in die Tiefen der immerwarmen, türkisfarbenen Wasser des indischen Ozeans lockt. Surfen auf den kräftigen Wellen, Segeln zwischen den dicht beieinander liegenden Inseln, Schnorcheln und Tauchen in einer fremdartigen Welt zwischen bizarr geformten Korallenriffen, Seesternen, armlangen Fischen in schimmernden Farben, nachtaktiven Muränen und Haien oder Genießen und Sonnenbaden an den mit unzähligen Palmen bestückten Sandstränden – die Malediven sind ein Urlaubsziel sowohl für Abenteuerlustige, als auch für Genießer.
Ein Großteil der Einheimischen drängt sich auf der Insel Malé dicht aneinander. Auf ihr liegt die belebte Hauptstadt der Malediven, die den gleichen Namen trägt wie die Insel, auf der sie steht.
Allein die Bilder jenes Ortes können den Urlauber von sich einnehmen und begibt er sich erst hinein in jenes Urlaubsparadies, wird er sich kaum noch auf etwas anderes besinnen können, als sein eigenes Vergnügen. Gerade dieses aber ist die größte Gefahr dieses Ortes – er verzaubert durch seine Pracht und verschleiert somit den Blick auf ein leider manches Mal zu bedauerndes Leben der Einheimischen, die den Gesetzen des Landes unterlegen sind.
Die Meinungsfreiheit ist eingeschränkt, Amnesty International beklagt, dass Gefangenen Folter angetan wird und Nicht-Muslime sind dem Land ein Dorn im Auge und ihnen wird die Staatsbürgerschaft aberkannt. Gerade Letzteres wirkt sich auch auf die Urlauber aus: Will ein gläubiger Christ seine Bibel mit an den Strand nehmen, so ist das mehr als ungern gesehen und kann rechtliche Konsequenzen haben. Die Gefängnisse liegen dabei weit weg vom Auge des Urlaubers – aber das Unrecht existiert und fordert einen wachsamen Blick. Insofern ist ein Urlaub auf der Trauminsel Malediven ein zweischneidiges Schwert.