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Reisetipps

Geheimtipps für den Urlaub in Kroatien

Kroatien ist längst kein Geheimtipp mehr – zumindest nicht, wenn es um beliebte Urlaubsorte wie Dubrovnik, Split oder die Plitvicer Seen geht. Doch abseits der überfüllten Hotspots wartet ein anderes Kroatien: still, authentisch, naturbelassen und überraschend vielfältig.

Wer bereit ist, sich ein wenig abseits der Touristenströme zu bewegen, entdeckt Orte, die noch nicht auf Instagram gehypt werden – dafür aber mit echten Erlebnissen und Begegnungen locken.

Inselregionen – Ruhe und Ursprünglichkeit

Vis – das verschlossene Juwel

Die Insel Vis war jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet und blieb so vom Massentourismus verschont. Heute präsentiert sich Vis als eine der ursprünglichsten Inseln der Adria. Kleine Fischerdörfer wie Komiža, unberührte Buchten wie der berühmte Stiniva Beach und mystische Orte wie die Blaue Grotte auf der Nachbarinsel Biševo machen Vis zu einem echten Rückzugsort. In einer alten Werft in Vis-Stadt erzählen Einheimische von der Zeit, als noch keine Fähren fuhren und die Küste von Marineschiffen bewacht wurde. „Wir haben unsere Ruhe geliebt – und viele lieben sie heute noch“, sagt ein lokaler Winzer, dessen Vugava-Wein weit über die Insel hinaus geschätzt wird.

Šolta – der Geschmack der Einfachheit

Nur eine knappe Stunde mit der Fähre von Split entfernt liegt Šolta – und dennoch fühlt es sich an wie eine andere Welt. Maslinica, ein verträumter Ort mit einem winzigen Hafen, ist bekannt für seine Sonnenuntergänge und das barocke Kastell. Auf Šolta dominieren Olivenhaine, Imker und stille Buchten. Wer hier übernachtet, findet oft Unterkunft bei Familien, die nebenbei noch Olivenöl oder Honig verkaufen. „Unsere Gäste kommen als Fremde und reisen als Freunde ab“, so beschreibt eine Pensionbesitzerin den Geist der Insel.

Lastovo – wo die Sterne näher sind

Die abgelegene Insel Lastovo ist als Dark Sky Park zertifiziert – hier ist die Lichtverschmutzung so gering, dass der Sternenhimmel spektakulär erscheint. Neben Himmelsbeobachtung bietet die Insel aber auch bizarre, fast surreal wirkende Wälder, alte Steinhäuser mit kunstvollen Schornsteinen und abgelegene Buchten. Wanderwege führen durch duftende Pinienwälder, vorbei an verfallenen Militäranlagen und geheimnisvollen Höhlen.

Susak – Sand statt Stein

Im Gegensatz zu den typischen Felsküsten Kroatiens besitzt Susak feinen, gelblichen Sand – eine Seltenheit an der Adria. Die Insel ist autofrei, klein und ursprünglich. Die Bewohner sprechen ihren eigenen Dialekt, Kinder spielen auf staubigen Wegen, und die Zeit scheint stehen geblieben. Nur knapp 150 Menschen leben ganzjährig auf Susak. Wer absolute Ruhe sucht, wird hier fündig.

Korčula – Wein, Kultur und Geschichte

Korčula wird oft als „kleines Dubrovnik“ bezeichnet – zu Unrecht, denn es hat einen eigenen Charakter. Die Altstadt von Korčula ist von Mauern umgeben, die sich wie ein Fischgrätmuster ins Meer ziehen. Abseits davon bieten sich in Lumbarda weiße Sandstrände, in Pupnatska Luka türkisfarbenes Wasser, und in den Hügeln rund um Čara gedeiht die Pošip-Rebe. Besonders eindrucksvoll ist die Höhle Vela Spila – ein archäologischer Fundort, der Spuren menschlichen Lebens aus der Jungsteinzeit enthält.

Festland & Küste – Natur pur und kleine Orte

Rastoke – das Wasserfall-Dorf

Rastoke, unweit der bekannten Plitvicer Seen, wirkt wie aus einem Märchenbuch. Zwischen alten Mühlenhäusern rauschen 23 kleine Wasserfälle, die das Dorf wie ein Naturwunder durchziehen. Holzhäuser stehen auf Inselchen im Fluss Korana, umgeben von Moos und glasklarem Wasser. „Hier gibt es keine Animation – nur Natur und Zeit“, sagt ein Café-Besitzer am Wasserfall Slunjčica.

Omiš – zwischen Klippen und Rafting

Die Stadt Omiš liegt am Fuße dramatischer Kalksteinfelsen, wo die Cetina in die Adria mündet. Während sich an der Küste Sandstrände finden, zieht es Aktivurlauber ins Hinterland – zum Rafting, Klettern oder Ziplining durch die Schluchten. Auch kulinarisch lohnt sich ein Abstecher: In alten Konobas werden dalmatinische Spezialitäten wie Pasticada und frischer Tintenfisch serviert.

Trogir & die Insel Čiovo

Trogir ist ein architektonisches Kleinod, dessen Altstadt zum UNESCO-Welterbe zählt. Enge Gassen, romanische Kirchen und venezianische Paläste schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Nur wenige Minuten entfernt liegt die Insel Čiovo – verbunden über eine Brücke, aber fernab vom Getümmel. Hier kann man baden, wandern und in kleinen Tavernen unter Olivenbäumen verweilen.

Hum – klein, aber besonders

Mit nur etwa 30 Einwohnern gilt Hum als kleinste Stadt der Welt. Sie liegt in der Region Istrien, umgeben von Hügeln und Weinfeldern. Ein Spaziergang durch Hum dauert zehn Minuten – und reicht doch, um in die kroatische Seele einzutauchen. Eine urige Taverne bietet Trüffelgerichte und istrischen Teran-Wein an. Die Stadt ist auch das Zentrum der Glagolitischen Schrift – eines alten kroatischen Alphabets.

Gorski Kotar & Risnjak-Nationalpark

Wer Wald, Nebel und Einsamkeit sucht, wird in Gorski Kotar fündig. Die Region im kroatischen Binnenland wird auch das „grüne Herz Kroatiens“ genannt. Hier streifen Wölfe, Luchse und Bären durch dichte Wälder. Der Risnjak-Nationalpark bietet Wanderwege, kristallklare Flüsse und Aussichtspunkte – und fast keine Touristen.

Aktivitäten und Erlebnisse abseits der Norm

Versteckte Strände

Einige der schönsten Strände Kroatiens liegen versteckt: der Pasjača Beach bei Konavle, eingebettet zwischen steilen Klippen, oder der Lubenice Beach auf Cres, den man nur über einen steilen Pfad erreicht. „Es gibt keinen besseren Ort zum Entspannen“, sagt ein deutscher Tourist, der jedes Jahr mit dem Kajak anreist.

Kulinarische Entdeckungen

Istrien ist ein Paradies für Genießer. Trüffeljäger bieten geführte Touren durch die Wälder an, bei denen man nicht nur sucht, sondern auch verkostet. Weingüter wie Meneghetti verbinden Architektur, Landschaft und Geschmack auf höchstem Niveau. „Vergiss Italien – Istrien ist der wahre Schatz“, meinte kürzlich ein Gourmetjournalist aus New York.

Abenteuer in der Adria

Immer mehr Reisende suchen nach sportlicher Herausforderung in unberührter Natur. Ein Beispiel: das UltraSwim 33.3 rund um Hvar – eine mehrtägige Open-Water-Schwimmveranstaltung, bei der die Teilnehmer Inseln durchqueren und von Booten begleitet werden. Auch Kletterrouten, Kajakstrecken und Biketrails gibt es mittlerweile fernab des Mainstreams.

Reisezeit, Mobilität und Nachhaltigkeit

Beste Reisezeit

Frühling und Frühherbst sind die ideale Zeit für Entdecker. Die Temperaturen sind angenehm, das Wasser warm, und viele Orte noch angenehm leer. Im Hochsommer sollte man lieber abgelegenere Inseln wie Susak oder Šolta wählen.

Nachhaltig unterwegs

Die beste Art, Kroatien nachhaltig zu bereisen, ist die Kombination aus Fähre, Fahrrad und Wanderschuhen. Auf vielen Inseln kann man E-Bikes mieten, mit denen man auch die entlegensten Buchten erreicht. Zudem sollte man auf lokale Produkte achten, um kleine Betriebe zu unterstützen.

Übernachten mit Herz

Abseits großer Hotelketten bieten sich Pensionen, Agrotourismus-Betriebe und private Gästehäuser an. Oft bekommt man dort nicht nur ein Bett, sondern auch Geschichten, hausgemachten Rakija und Einblicke ins Alltagsleben.

Kroatien neu entdecken

Kroatien hat weit mehr zu bieten als überfüllte Altstädte und Partystrände. Wer sich auf die Suche nach dem Unbekannten macht, findet stille Buchten, gelebte Traditionen, herzliche Gastgeber und beeindruckende Natur. Die Geheimtipps sind oft nur eine Fähre oder eine Stunde Fahrt entfernt – aber sie führen in eine andere Welt. „Ich wollte nur mal kurz weg – und bin in einer Geschichte gelandet“, sagte ein Besucher nach seiner Rückkehr von Lastovo. Wer bereit ist, etwas Neues zu wagen, wird in Kroatien nicht nur Erholung, sondern auch Inspiration finden.

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