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Namib Wüste

Eine Nacht in der Namib Wüste

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Anfang des Jahres war ich mit Freunden in Namibia unterwegs. Normalerweise bleiben wir auf Reisen immer an einem Ort. Doch dieses Mal haben wir uns für einen Roadtrip durch Namibia entschieden und haben so innerhalb von zwei Wochen 5000 abenteuerliche und spannende Kilometer mit unserem Auto zurückgelegt.

Wir starteten unsere Tour in Kapstadt. Dort hatten wir das Auto gemietet und sind am ersten Tag erstmal bis zur namibischen Grenze gefahren. Glücklicherweise hatte unser Auto eine Klimaanlage, sonst wären wir bei 48°C Außentemperatur wohl schon im Auto eingegangen. Wir schlugen unser Zelt auf einem Campingplatz in der Nähe des berühmten Fish River Canyons auf. Um bei den Temperaturen überhaupt einschlafen zu können, tranken wir noch etwas (Glüh-)Wein und beobachteten den unglaublichen Sternenhimmel. Mitten in der Nacht wurden wir dann durch leichtes Tröpfeln wach. Endlich, etwas Abkühlung..! Der Regen und Wind wurde schnell stärker. Es fing an zu Blitzen und Donnern.

Als das Gewitter im näher kam, machten wir uns langsam Sorgen, da wir die Zelte unter dem einzigen Baum weit und breit aufgeschlagen hatten. Der Wind drückte das Zelt mittlerweile richtig heftig ein. Unsere Freunde aus dem anderen Zelt hatten dieses mittlerweile verlassen und waren ins Auto geflüchtet. Nachdem das Gewitter genau über uns war, sind auch wir schließlich geflohen. Wir haben uns im Bad des Campingplatzes versteckt, bis das Gewitter etwas nachließ. Die Wüste hatte sich innerhalb von nur ein paar Minuten in eine See- und Flusslandschaft verwandelt. Dort wo sich vorher die Schotterpiste für die Autos befand, war jetzt ein reißender 2 Meter tiefer und 10 Meter breiter Fluss. Und das Beste: Unsere Zelte waren nicht mehr dort, wo wir sie hatten stehen lassen. Mit dem Auto und eingeschaltetem Fernlicht machten wir uns auf die Suche nach dem Zelt. Es hatte sich etwa 25 Meter vom Zeltplatz entfernt in einem Dornenbusch verfangen. Die Luftmatratze war natürlich hin und die Schlafsachen total nass. Wir haben also die Zelte übers Auto gehangen und dann versucht unter freiem Himmel etwas Schlaf zu finden. Ich konnte aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit jedoch nicht wirklich schlafen und habe so dem Sonnenaufgang entgegengefiebert.

Als es endlich hell war, wurde es auch schnell wieder richtig heiß sodass die Sonne unsere Ausrüstung schnell getrocknet hat. Leider hatte die nächtliche Zeltsuchaktion mit Fernlicht unsere Autobatterie entlehrt. Wir waren also im noch matschigen Kiesbett gefangen und mussten warten, bis der Besitzer des Zeltplatzes uns Starthilfe geben konnte. Wie wir von ihm erfuhren, hatte es seit 6 Wochen nicht mehr geregnet. Wir hatten das „Glück“ dieses Naturschauspiel zu erleben. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns zum Fish River Canyon aufgemacht, der nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte Canyon der Welt ist. Nach diesen sehr faszinierenden Eindrücken sind wir mit dem Auto weiter Richtung Windhoek, der Hauptstadt von Namibia gefahren. Unsere erste Nacht auf unserem Roadtrip sollte erst der Anfang einer abenteuerlichen Reise sein…

Foto: Volker Schumann, Hamburg.

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