Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Das gilt auch für Gebäude wie Bahnhöfe. Im Zeitalter vor dem Flugverkehr waren sie, neben den Brücken, die „Eintrittstore“ in die Städte. Sie übermittelten den ersten, nachhaltigen Eindruck auf die Zugreisenden. Städte mit dem nötigen Kapital verpflichteten für den Bahnhofsbau Architekten mit großem Namen. Diese schufen Gebäude die Schlössern oder Kathedralen glichen. Heute, in Konkurrenz mit dem Flugverkehr, werden Bahnhofs Um- und Neubauten wieder zu Prestigeobjekten. Dies belegt auch die aktuelle Ranking-Liste „die 10 faszinierendsten Bahnhöfe der Welt“ vom Internationalen Newsportal für Tourismus. Darunter sind etliche alte Prachtbauten ebenso wie ultramoderne Architektur-Wunderwerke. Alle bieten sich als Motive für spektakuläre Aufnahmen an und können ein grandioses Fotoalbum für jeden Eisenbahnfan und Fotografen ergeben.
Moderne Bahnhöfe – coole Foto-Shootings
Platz 1 erhielt der deutsche „Glaspalast“, der Berliner Hauptbahnhof. Tagsüber, z.B. vom künstlichen Palmenstrand aus und nachts (illuminiert) bietet er ein äußerst attraktives Fotomotiv.
Das futuristische, fast außerirdisch anmutende Design der 4 Seilbahn-Stationen der Hungerburgbahn, Innsbruck, rangieren als Einheit auf Platz 3. Das Foto-Motiv lautet: Eis und Schnee (Gebäudegestaltung) vor der natürlichen Bergwelt. Die rote, 14 m hohe Tor-Holzkonstruktion vor der Bahnstation in Kanazawa, Japan, ist ein Motiv von einmaliger Ästhetik. Dieses und die imposante 3.000 Glasscheiben-Kuppel, brachten Platz 5.
Platz 6 nimmt die Southern Cross Station in Melbourne ein. Insbesondere die lichtdurchlässige, wellenförmige Dachkonstruktion aus Spezialfolien animiert auf den Auslöser zu drücken.
Prunk und Flair der „Belle Epoque“ im Visier der Kamera.
Auf Rang 2 liegt die palastartige Kuala Lumpur Railway Station von 1910. Ein Fotomotiv der Sonderklasse. In ihrem Baustil ist West (englischer Kolonialstil) und Ost (Minarette und die Zwiebelkuppeln) harmonisch vereint.
La Gare de Strasbourg, 1883 im Neorenaissance Stil erbaut, umhüllt ihn seit 2007 ein 25 m breiter und 120 m langer Glasvorbau. Aus einigem Abstand, in den Abendstunden, fotografiert ähnelt das Gebäude jetzt einem gelandeten, rundlichen, flachen Raumschiff. Dafür gab es Platz 4.
Auf dem 7. Platz rangiert der Madrider Estación de Atocha. Die riesige Jugendstil-Halle von 1892 dient als Treff- und Wartebereich des neu hinzugefügten südlichen Bahnhofteils. Unter ihrer berühmten Glas-Gusseisen-Dachkonstruktion befindet sich ein einmaliges Fotomotiv: ein riesiger tropischer Garten.
Der 1888 in viktorianischer Neugotik fertig gestellte Chhatrapati Shivaji Terminus (Victoria Terminus) hat Weltkulturerbe-Status. Er belegt Rang 8. Glasüberdachte, 400 m lange Bahnsteige, eine 100 m hohe, begehbare, Kuppel über dem Haupteingang, offene Säulengänge, Reliefs, Steinskulpturen erfordernd ausreichend Zeit zum fotografieren.
Die denkmalgeschützte, im Volksmund „Spoorwegkathedraal“ (= Eisenbahnkathedrale) genannte Antwerpener Centraal Station von 1905 liegt trotz ihrer imposanten Vielseitigkeit auf Rang 9. Newsweek führt sie jedoch auf Platz 4 unter den schönsten Bahnhöfen weltweit.
Platz 10 belegt St. Pancras Station in London. 1868 eröffnet, war der viktorianisch-neugotische Prachtbau mit dem Uhrenturm schon immer ein Highlight unter den vielen Londoner Fotomotiven.
Eine Foto-Reise wert sind auch die Hauptbahnhöfe: Mailand, Budapest, Porto, New-York, Leipzig, Paris.
Foto: Hans Richter: Berliner Hauptbahnhof, Flickr, CC BY-SA 2.0